Attraktivität für Mitglieder und Fachkräfte | Kirche und Sozialwirtschaft starten digital durch

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Die digitale Revolution kommt an: Künstliche Intelligenz als Motor für die administrative Erneuerung. Ein Beitrag von Frank Roth. 

Von der Effizienzsteigerung in der Gemeindekommunikation bis zur Automatisierung der Mitgliederverwaltung – Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind dabei, traditionelle Strukturen zu transformieren. Wir sind schon mittendrin.

In einer Welt, die sich rasant digitalisiert, mag es auf den ersten Blick so erscheinen, als stünden Kirche und kirchliche Sozialwirtschaft vor einer Zerreißprobe zwischen Tradition und Moderne. 

Die Wertschöpfung innerhalb dieser Institutionen folgt zweifelslos anderen Prinzipien als jene in rein kommerziellen Bereichen. Hier geht es weniger um Effizienzsteigerung und Profitmaximierung, sondern vielmehr um seelsorgerische Betreuung, Gemeinschaft und spirituelle Führung. Doch bedeutet dies keineswegs, dass die Digitalisierung für Kirchen und Sozialwirtschaft kein Thema sein sollte. Im Gegenteil: Die junge Generation, aufgewachsen in einer digital vernetzten Welt, erwartet zunehmend, dass auch religiöse und soziale Institutionen digitale Angebote bereitstellen – sei es zum Beispiel in Form von Online-Gottesdiensten, einer modernen Kommunikation und Zusammenarbeit oder digitalen Lernangeboten für Kinder und Jugendliche.

Die Herausforderung besteht darin, einen Weg zu finden, der die Werte und die Einzigartigkeit kirchlicher und sozialer Arbeit bewahrt, gleichzeitig aber auch die Chancen der Digitalisierung nutzt, um jüngere Generationen anzusprechen und einzubeziehen.

Die gute Nachricht ist: Digitaler zu werden ist kein Kunststück. Es beginnt mit dem ersten Schritt – und das ist die Entscheidung, offen für Veränderung zu sein und neue Wege zu gehen. Unterstützung bieten digitale Werkzeuge, die speziell für die Bedürfnisse kirchlicher Gemeinden und kirchlicher Organisationen entwickelt wurden, bis hin zu Beratungsangeboten, die den Übergang in die digitale Welt erleichtern.

In einer Zeit, in der Cyberangriffe immer ausgefeilter werden, stehen Datensicherheit und Datenschutz auch in Kirche und kirchlicher Sozialwirtschaft ganz oben auf der Agenda.

Der Schutz sensibler Daten, wie zum Beispiel Daten von Gemeindemitgliedern, Klienten oder Patienten ist nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch ein Gebot des Vertrauens. Es ist wichtig, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, die über einfache Passwortschutzverfahren hinausgehen.

Zu den technischen Sicherheitslösungen zählen zum Beispiel:

  • Verschlüsselungstechnologien: Der Einsatz von Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle digitalen Kommunikationen stellt sicher, dass Informationen während der Übertragung nicht von Dritten eingesehen werden können. Beispielsweise kann bei E-Mails und internen Nachrichtensystemen auf Verschlüsselung gesetzt werden, um den Austausch von Informationen zwischen Seelsorgern und Gemeindemitgliedern zu schützen.
  • Zugriffsrechte: Die sorgfältige Verwaltung von Zugriffsrechten auf Datenbanken und Netzwerken sorgt dafür, dass nur autorisiertes Personal Zugang zu sensiblen Informationen hat. Die Implementierung von Rollen-basierten Zugriffsrechten kann dazu beitragen, dass Mitarbeitende nur die Informationen einsehen können, die für ihre Arbeit notwendig sind.
  • Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Die Durchführung regelmäßiger Sicherheitsaudits und Penetrationstests hilft dabei, Schwachstellen in den IT-Systemen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

 

Erst die Kombination aus technischen Lösungen, Bewusstseinsbildung und regelmäßigen Schulungen schafft ein robustes Sicherheitsnetz gegen Cyberbedrohungen.

Das Etablieren einer „Kultur der Datensicherheit“ innerhalb der Organisation, in der Datenschutz als gemeinsame Verantwortung aller betrachtet wird, ist das Ziel. Durch interne Kommunikationskampagnen und regelmäßige Updates über Bedrohungen kann so ein Bewusstsein für die Wichtigkeit des Schutzes persönlicher Informationen geschaffen werden und die Vertraulichkeit und Integrität der anvertrauten Daten gewährleisten.

Nicht zu vergessen: die Entwicklung und Implementierung von Notfallplänen für den Fall eines Datenlecks oder Cyberangriffs. Diese Pläne sollten Schritte zur Eindämmung des Schadens, zur Benachrichtigung der Betroffenen und zur Wiederherstellung der Systeme umfassen.

Eine proaktive Haltung zum Datenschutz trägt nicht nur zur Sicherheit bei; sie stärkt auch das Vertrauen in die digitale Transformation der Kirche.

Die Überwindung von Ressourcenbeschränkungen und Kompetenzlücken ist eine weitere wichtige Aufgabe.

Durch Partnerschaften mit IT-Firmen, die sich auf gemeinnützige Organisationen spezialisieren, oder durch die Nutzung von Fördermitteln, können kirchliche Organisationen Zugang zu den notwendigen Technologien und Wissen erlangen. Auch hier ist die Schulung der Mitarbeitenden in digitalen Kompetenzen ein kritischer Schritt, um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten.

Technische Ausstattung und sichere digitale Zusammenarbeit bilden die Grundlage für moderne Kollaboration.

Ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation von Kirche und Sozialwirtschaft ist die technologische Ausstattung ihrer Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen. In einer Zeit, in der die digitale Zusammenarbeit nicht nur eine Erleichterung, sondern eine Notwendigkeit geworden ist, kommt der Bereitstellung von Anwendungen, Laptops und anderen digitalen Werkzeugen eine zentrale Rolle zu. Es geht dabei um die physische Ausstattung und um die Schaffung einer sicheren und effizienten digitalen Arbeitsumgebung, die es allen Beteiligten ermöglicht, auf einer gemeinsamen Plattform zusammenzuarbeiten.

Die Implementierung von Cloud-basierten Kollaborationstools, die eine sichere und flexible Kommunikation und Projektarbeit ermöglichen, steht im Mittelpunkt dieser Bemühungen. Diese Tools können dabei helfen, die Zusammenarbeit über geografische und zeitliche Grenzen hinweg zu vereinfachen und gleichzeitig den Schutz sensibler Informationen zu gewährleisten. Datenschutzkonforme Lösungen sind essenziell, um den kirchlichen Richtlinien und gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden.

Sie ahnen es schon: Die Schulung der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen in der Nutzung dieser Technologien ist ein kritischer Erfolgsfaktor. Eine umfassende Einführung in die Handhabung von Soft- und Hardware, Sicherheitsprotokollen und Datenschutzbestimmungen bildet die Grundlage für eine erfolgreiche digitale Zusammenarbeit. Es geht darum, die technische Kompetenz zu fördern und gleichzeitig eine Kultur der digitalen Achtsamkeit und Verantwortung zu etablieren.

Die Investition in die digitale Ausstattung und Bildung ist somit eine Investition in die Zukunftsfähigkeit. Sie ermöglicht es, auf die sich wandelnden Bedürfnisse und Erwartungen, sowohl der Gemeinschaft als auch der Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen, effektiv zu reagieren. 

Durch die Stärkung der digitalen Infrastruktur und Kompetenz wird die interne Zusammenarbeit verbessert. Gleichzeitig werden die Außenwirkung und Erreichbarkeit der eigenen wertebasierten Botschaft in der digitalen Welt gefördert.

Die Zugänglichkeit und Inklusion digitaler Angebote sind grundlegende Aspekte, die sicherstellen, dass niemand ausgeschlossen wird. Am Beispiel Kirche tragen einfache, intuitive Lösungen, die auch für ältere Gemeindemitglieder oder Personen mit Einschränkungen nutzbar sind, dazu bei, die Kirchengemeinschaft im digitalen Raum zu vereinen.

Widerstände gegenüber der Digitalisierung können durch Aufklärung und Demonstration der Vorteile überwunden werden. 

Es ist wichtig, die positiven Auswirkungen auf die Gemeindearbeit und die Erreichbarkeit digital affiner Generationen hervorzuheben. Die Integration und Kompatibilität neuer Systeme erfordern technisches Fachwissen und die Bereitschaft, bestehende Prozesse zu überdenken und anzupassen – digital abzubilden und zu automatisieren.

Inspiration für erste Prozessdigitalisierungen gibt es zahlreich: von Mitgliederverwaltung, über Verwaltungsabläufe unter Berücksichtigung von Berechtigungen, Freigaben und Compliance zu Datenmanagement oder Rechnungserkennung und angeschlossener Finanzprozesse.

Eine nachhaltige Implementierung digitaler Technologien erfordert eine langfristige Auslegung, die regelmäßige Updates, Support und Weiterbildung umfasst. So kann sichergestellt werden, dass die digitalen Angebote kontinuierlich verbessert und an die Bedürfnisse von Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Gemeindemitgliedern und der interagierenden Bevölkerung angepasst werden.

So ist schließlich das Online-Community-Building eine große Chance, die Bindung innerhalb der Gemeinde auch über physische Grenzen hinweg zu stärken. Digitale Plattformen bieten neue Wege, um Interaktion, spirituellen Austausch und Unterstützung zu fördern.

Fazit

Die Digitalisierung in Kirche und Sozialwirtschaft ist ein zeitgemäßes Mittel, um die Mission in der heutigen, digital geprägten Welt fortzusetzen und zu erweitern.

Der erste Schritt in diese Richtung mag herausfordernd erscheinen, doch die Unterstützung durch technologische Partner und die Gemeinschaft selbst macht diesen Weg möglich und erfolgversprechend.

Indem Kirchen und Sozialwirtschaft die Herausforderungen der Digitalisierung mutig annehmen, können sie nicht nur ihre Reichweite und Relevanz für jüngere Generationen erhöhen, sondern auch ihre Rolle als spirituelle und soziale Ankerpunkte in einer zunehmend digitalisierten Welt festigen.

Frank Roth

Autor

Frank Roth ist CEO und Vorstand der AppSphere AG und gehört zu Deutschlands New-Work-Pionieren. Er ist leidenschaftlicher Unternehmer und Netzwerker und beschäftigt sich schon von Beginn seiner Laufbahn an mit innovativen IT-Technologien und Methoden zur Digitalisierung von Organisationen. Seit 2010 ist er im Vorstand der AppSphere AG und setzt im eigenen Unternehmen um, was er seinen Kund:innen empfiehlt: die konsequente Nutzung von mobilen und cloudbasierten IT-Services zur Steigerung der Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit.

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